Nachgedacht

 Friedemann Schmidt
 22 Februar 2017
 allgemein

„Woröm dunn ich mir dat eijentlich ahn?“

so fragt es Wolfgang Niedecken in dem gleichnamigen Lied seiner Rockgruppe BAP, und hinterfragt damit seine Liebe zum 1. FC Köln, denen es ja auch nicht immer so rosig ging wie derzeit.
„Warum tu ich mir das eigentlich an?“, diese Frage stelle ich mir immer mal wieder, wenn es mit family & friends oder fermate auf Tour geht: kurze Nächte, viel zu früh morgens nach einem Abendkonzert wieder raus, Auf- und Abbau in Eigenregie, mitunter enge Zeitfenster, lange Fahrten auf den Autobahnen, … – und montags sitzt man wieder am Schreibtisch, im Hörsaal, in der Schule.

Meist passiert dann während eines Konzertes das Unglaubliche für uns als Akteure auf der Bühne: irgendwann im Laufe des Abends (oder Morgens) dürfen wir feststellen, wie Gott durch uns Atmosphäre schafft. Menschen zum Nachdenken bewegt. Herzen öffnet oder sogar neu zum Brennen bringt. Es bewegt mich immer wieder, wenn man im Laufe eines Konzertes in diese bewegten, glücklichen, manchmal auch weinenden Gesichter schauen darf, weil man merkt, hier ist Gott am Werk. Durch uns. Das bewegt auch mich immer wieder.

Nach unserem letzten Konzert mit family & friends in einer kleinen Gemeinde kam jemand zu mir und sagte: „Danke für Eure Arbeit heute Morgen.“ Und ich sagte: „Das war keine Arbeit. Das war ein Dienst und eine Ehre für uns. Wir sind hier heute Morgen nicht als Arbeiter hingekommen, sondern als Diener.“
Wolfgang Niedecken stellt als Fazit klar, dass es eine Ehre ist, für den Verein da zu sein. Ob als Spieler oder als Fan auf der Tribüne. Egal, was für Mühen oder Niederlagen es kostet.

Erschütternde Niederlagen mussten wir bisher noch nicht hinnehmen. Aber Mühen. Am Ende eines Konzertes, weiß man, dass sich diese Mühen und Kosten gelohnt haben. Weil Gott belohnt, wenn wir uns für IHN einsetzen. Das zu erleben und zu begreifen, ist es mir immer wert, diesen Dienst zu tun.

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