Advent-Worship

 Birgit Dörnen
 09 Dezember 2019
 Birgit

Manchmal sprudelt ein neues Lied einfach hervor. Bricht sich in Melodie und Rhythmus Bahn, aber diesmal ist es wieder anders.

Seit einiger Zeit hatte Gott mir einen Wunsch ins Herz gelegt: ein neues Lied, das Advent und Worship verbindet. Das große Advent-Thema „Warten“ beschäftigt mich. Mich erschreckt, dass möglicherweise viele jetzt begeistert jubelnde Jesus-Leute am Ende nicht mehr dabei sein werden – Jesus selbst erzählt die Geschichte von den 50 % (!), die den Anschluss verlieren (Matthäus 25). Das bringt den einen Wunsch hervor: „Lass mich dabei sein, Jesus, wenn du wiederkommst. Lass mich bei den Wartenden sein, die bis ans Ende an ihrem Platz stehen.“

Wie schnell geht das, dass man den Faden verliert und merkt es vielleicht nicht einmal in seiner eingefahrenen Religiosität? Man hält mechanisch liturgisch oder irgendwie automatisch seine Lampe in die Höhe, aber das Licht ist aus. Wie ist die Substanz, die es nährt? Ich glaube, es ist die tiefe grundlegende anbetende Herzenshaltung: in Ehrfurcht vor seiner Heiligkeit ernsthaft stehen, auf Jesus ausgerichtet, bereit, unaufgeregt, nicht abgelenkt, treu… Ich wollte Ihm das gerne in einem Lied neu versprechen. Und auch andere dazu motivieren, die mit mir singen. Dass wir gemeinsam Gottes Geist bitten, auf unsere Lampen aufzupassen. Wir brauchen ihn dringend.

Aber der Advent-Worship sprudelte nicht leicht. Erst fehlte musikalische Inspiration, die ich mir gern von meinen Kindern hole, um nicht in abgestandenen eigenen Mustern hängen zu bleiben. Kompatibel zur nächsten Generation soll er sein, aufrüttelnd echt und hingebungsvoll. Denn ich glaube, uns wird das Thema in der nächsten Zeit noch sehr betreffen. Dann sitze ich mit einem gebrochenen Arm vor dem Klavier, kann nicht wirklich mit Harmonien experimentieren. Jetzt sind wir mitten im Advent. Das Lied wirkte angefochten, aber es ist hervorgekommen. Gelegenheiten, es in dieser Zeit mit anderen gemeinsam vor Gott zu bringen, schwinden. Macht nichts, dann werden wir es ins Jahr 2020 hinaus singen: Jesus kommt wieder. Dann sammelt er die, die mit brennendem Glauben an ihrem Platz zu finden sind. Ich habe das Gefühl, wir sollten uns darauf einstellen und gegenseitig ermutigen und anfeuern, gerade wo es kälter und dunkler wird.

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