Einfacher ist manchmal besser.

 Birgit Dörnen
 28 März 2017
 dorondolon

Das haben wir gemerkt, seit wir mit unserem letzten Stück vom Schlitzohr gestartet sind.

Was hatten wir an den Kulissen getüftelt und gebastelt. Wollten ein wenig weg von den einfachen klappbaren Seitenwänden, die wir bisher rechts und links in die Spielfläche der Bühne einstellen. Hatten Schienensysteme in verschiedenen Ebenen angeschraubt, in die einzelne Elemente mit entsprechenden Verlängerungen gesteckt werden konnten. Zum Beispiel ein Stück Stadtmauer, ein Strauch, oder eine Hauswand. Dieses neue System sollte ermöglichen, mit den Figuren auf verschiedenen Ebenen auch zwischen den einzelnen Details des Bühnenbildes von der Seite herein und hinaus gehen zu können. Bisher war uns das nur hinten an der Rückwand möglich. Alles sollte filigraner, detailverliebter und bezaubernder werden. Mit dem Ergebnis: wir waren mental mehr damit beschäftigt, welches Teil wohin gehörte, als mit dem eigentlichen Spielen. Die Umbaupausen wurden unsere Sorgenkinder. Routine konnte sich aufgrund der Spielabstände im Zusammenhang mit personellen Wechseln kaum einstellen. Und das Problem „Sind wir überhaupt spielfähig?“ hatte aufgrund des nötigen Detailwissens in Sachen Deko eine hohe Hürde bekommen.

Jetzt haben wir wieder ein Stück zurückgeschraubt. Die gute alte Klappwand kann man ohne viel Spezialwissen einfach herumdrehen. Sie lässt sich leicht verpacken und zudem trotzdem mit vielen netten Details präparieren: Torbogen, Ortseingangsschild, Lampe und Sims auf der einen Seite, ein Stück Baum mit Wurzelwerk, Pilz und Vogelnest auf der anderen.

Weniger ist manchmal mehr. Denn worauf kommt es wirklich an, wenn wir zu Menschen in Gemeinden und Kirchen unterwegs sind? Die Botschaft soll raus – so anschaulich und nett wie möglich und so kompakt wie nötig. Wir müssen schnell sein in Aufbau und Umbau. Wollen die großen und kleinen Zuschauer mittendrin nicht zu lange warten und die Konzentration abreißen lassen. Gott soll reden. Und für unser Team soll die Freude am Spielen und am Dienst in Gottes Sache größer sein als die Sorge „wie war das noch mal…“  Nun ja, ein paar Kleinigkeiten an speziellen Details haben wir dann doch noch beibehalten, aber das gut hinzubekommen, das üben wir gerne.

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