Frühstück.

 Birgit Dörnen
 02 Oktober 2018
 Birgit

Kaffeedurst ist eigentlich etwas Schönes.

Nach dem Aufstehen noch warten, sich freuen auf das Frauenfrühstück in der Kirche, und dort schon im Eingang den herrlichen Duft von Kaffeebohnen in die Nase zu bekommen. Wunderschön dekorierte Tische und der erste Blick auf das Buffet machen Lust auf nachher. Erst ein wenig Smalltalk, Frauen kennenlernen, einen Platz suchen, und dann – anders als in früheren Zeiten, wo noch alles disziplinierter zuging – noch vor der offiziellen Begrüßung mit Gebet plaudernd und entspannt einen ersten heißen Schluck des ersehnten Getränkes zu sich nehmen. Köstlich! Jede Frau an meinem Tisch lächelt und genießt.

Dann die Begrüßung, der offizielle Anfang. Die Überleitung zum Thema und ein konzentriertes Zuhören: Lebensdurst – nie schweigt meine Sehnsucht. Schnell wird klar, dass Kaffeedurst nur ein Abklatsch dessen ist, was Menschen tief im Inneren an Sehnsucht mitschleppen. Geliebt und etwas wert zu sein, einen Sinn im Leben zu erfahren… Offensichtlich gibt es hier keinen Unterschied, ob arm oder reich, berühmt oder unscheinbar. Die Suizidrate gerade unter Promis ist erschreckend. Hat ihnen keiner erzählt, dass Gott der große Wertschätzer unseres Lebens ist? Voller Dankbarkeit und Ernst schauen wir noch einmal hin auf den, der uns das Wasser des Lebens zusagt. Die unstillbare Sehnsucht kann gestillt werden. Ich hoffe so sehr, dass hinter dem Kaffeedurst der einen oder anderen Teilnehmerin auch der Lebensdurst bei der richtigen Adresse gestillt wird und sie das selbe erfahren wie die Frau vom Jakobsbrunnen.

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