Zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Fünfunddreißig Frauen gemischten Alters trudeln mit ihrem Gepäck zu den Oase-Tagen im Schwäbischen ein, die sie beim Bibellesebund gebucht hatten. Noch eine Woche zuvor stand alles auf der Kippe. Die vorgesehene Leiterin fiel wegen Krankheit kurzfristig aus. Der finanzielle Verlust einer Stornierung wäre schmerzvoll für die Organisatoren. Aber auch schade für die Teilnehmerinnen, die sich darauf gefreut und sich die Zeit vielleicht mühevoll freigeschaufelt hatten. Es gab keine Lösung. Dann der zaghafte Anruf: „Birgit, kann ich dich mal was fragen? Jemand meinte, dass du vielleicht…“
Das tun, was gerade dran ist, was gebraucht wird, was man kann und wozu man berufen wird: das nennt man wohl „ein Joker sein“. Ein „Joker“ muss kein König sein und kein Ass. Er gehört nicht auf jede Bühne, hat keinen nennenswerten Bekanntheitsgrad oder wird als Größe, als Top Referent oder „Speaker“ herumgereicht. Er ist einfach ein Trumpf in Gottes Hand, wartend und bereit. Dazu muss er natürlich auch frei sein. Sechsunddreißig Frauen, im Gepäck auch persönliche Lasten und Fragen an Gott, tauchten tief ein in das Thema des Wochenendes, in Gebet füreinander, Gespräche und Lobpreis. Und zogen ermutigt, zugerüstet oder mit erweiterter Sicht für den Alltag wieder ins Leben. Joker sind Perlen-Momente in Gottes Wirkungsgeschichte.